In Anerkennung seiner großen Verdienste ist er bei der Versammlung zum Ehrenkreishandwerksmeister ernannt worden.
Alberweiler – Franz Manz war das Gesicht des Handwerks im Landkreis Biberach und darüber hinaus. Seine Verdienste sind bei der Jahresschlussfeier der Kreishandwerkerschaft Biberach im Pfarrstadel Alberweiler gewürdigt worden.
Schon vor der diesjährigen Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft hatte Manz angekündigt, dass er nach vier Wahlperioden nicht mehr als Kreishandwerksmeister kandidieren werde. In Anerkennung seiner großen Verdienste ist er bei der Versammlung zum Ehrenkreishandwerksmeister ernannt worden.
Seine Amtszeit als Kreishandwerksmeister habe er unter das Motto „Ich bin wer – Ich bin Handwerker“ gestellt, sagte Fabian Bacher, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, in seiner Laudatio. Mit diesem Logo habe er gegen den in Politik und Gesellschaft vorherrschenden „Akademisierungswahn“ geworben.
Seine Amtszeit war eine bewegte Zeit: Corona-Pandemie, gestörte Lieferketten, explodierende Material- und Energiepreise, Fachkräftemangel, überbordende Bürokratie und Regulierungswut, „sind nur ein Teil der Veränderungen“, so der Laudator. Unaufgeregt und mit klarem Ziel vor Augen, habe sich Franz Manz vor diesem Hintergrund ins Zeug gelegt. Unter seiner Ägide seien in der Kreishandwerkerschaft Biberach wesentliche Vorhaben angestoßen und umgesetzt worden. Beispielhaft nannte Fabian Bacher den Bau der neuen Geschäftsstelle mit Seminarräumen für über drei Millionen Euro, die Einrichtung und Ausstattung der Bildungsstätten im Berufsschulzentrum Biberach mit über vier Millionen Euro.
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben“, zitierte Fabian Bacher Wilhelm von Humboldt. Menschliche Wärme, Geradlinigkeit und Verlässlichkeit, seien wesentliche Bestandteile seiner DNA. Langanhaltend applaudierten die rund 100 Gäste stehend Franz Manz. In Anerkennung seiner Verdienste überreichte ihm Geschäftsführer Bacher einen Bildband mit Fotos aus seiner Amtszeit und ein Blumenpräsent für seine Frau Christel.
Dezernentin Claudia Warken, überbrachte in Vertretung von Landrat Mario Glaser die Grüße des Landratsamtes. Die Präsidentin der Handwerkskammer (HWK) Ulm, Katja Maier, griff bei ihrer Begrüßung rückblickende und vorausschauende Themen des Handwerks auf. Ein wichtiges Thema sei dabei die Zukunftssicherung. „Allein im Kammergebiet Ulm suchen über 3700 Betriebe Nachfolger“ und zwei von drei Handwerkerinnen und Handwerker sagten „Das tu ich mir nicht an“, wusste Maier. Ohne Mut zur Selbstständigkeit könne die Versorgung mit Handwerkerleistungen nicht aufrecht gehalten werden. Die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung sei noch nicht angekommen. „Meisterstudierende müssen immer noch die Ausbildung und Prüfungen bezahlen“, während Studierende beides kostenfrei bekämen, so Katja Maier.
Der Biberacher Baubürgermeister Simon Menth lobte das Handwerk in seiner Pragmatik: Es zeichne sich durch klare Lösungsorientierung aus. „Vom Handwerk lernen heißt, zuerst fragen wie es gehen kann und nicht, warum es nicht geht.
Handwerk sei mehr als ein Beruf, bekannte MdL Thomas Dörflinger (CDU) in seiner Ansprache. „Es ist eine Berufung, eine Haltung und ein Versprechen: ‚Auf uns können Sie sich verlassen‛“. Mit festlichen Klängen präsentierte sich das Novas Brass Ensemble mit Berthold Schick zwischen den Ansprachen und das A Cappella Sextett „Halbadrui“ in Omas bestem „Häs“ sorgte für heitere Unterhaltung.
Text: Josef Aßfalg
Bild: Ehrenkreishandwerksmeister Franz Manz (Mitte) mit Ehefrau Christel, Kreishandwerksmeister Maximilian Steigitzer (l.) und Fabian Bacher, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft.
Foto: Kreishandwerkerschaft Biberach