Seit 1. Mai 2020 können Anträge für die Meister-Prämie eingereicht werden (siehe Link unten). Rückwirkend zum 1. Januar 2020 erhalten Meisterstudentinnen und -studenten des Handwerks eine Meisterprämie über 1.500 Euro bei erfolgreich abgelegter Meisterprüfung.
Die Prämie ist mehr als Anerkennung und Wertschätzung, weil sie einen zusätzlichen Anreiz bei jungen Menschen schafft, diesen wichtigen, oft aber aufwändigen und teuren Karriereschritt zu machen. Sie zeugt zudem von einem angemessenen Blick auf die Relevanz des Handwerks. Der Bedarf an Meister-Qualifikation ist nicht nur ungebrochen, er ist größer denn je, sowohl im Angestelltenverhältnis als auch in der Selbständigkeit:
• Fachkräfte im Handwerk werden immer gesucht
• in 53 Handwerksberufen gilt die Meisterpflicht zur Führung eines Betriebs
• aufgrund der Altersstruktur stehen viele Betriebe zur Übernahme an
Karriere-Chancen im Handwerk
Aus diesem Grund sind die Chancen auf Karriere im Handwerk hervorragend. Auch für angestellte Meister stehen die Türen zur Selbständigkeit weit offen, durch den wachsenden Bedarf an altersbedingten Betriebsübernahmen. Mit der Weiterführung der Betriebe werden Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie die regionale Nahversorgung gesichert – ein Aspekt, der gesellschaftspolitisch einen hohen Stellenwert hat. Auch das bringt die Prämie zum Ausdruck.
„Das Handwerk ist ein fester und unersetzlicher Bestandteil der baden-württembergischen Wirtschaft und Kultur. Es ist wichtig, dass wir uns für die Zukunft des Handwerks stark machen.“
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut,
Wirtschaftsministerin B-W
Gleichwertigkeit der Ausbildungen
Seit Jahren kämpfen wir um Gleichwertigkeit der hochschulischen und berufsschulischen Ausbildungen und damit deren Gleichbehandlung. Während die Studiengebühren seit langem abgeschafft sind – und sich eine geplante Wiedereinführung aufgrund vehementer Proteste nicht durchsetzen ließ – tragen Meisterstudenten eine weit größere finanzielle Belastung. Der Meisterstudent muss viele Kosten selber tragen, wir sprechen von Beträgen zwischen 10 und 15 Tausend Euro.
Ein Ausgleich für Förderlücken ist die Prämie daher nur bedingt, aber sie ist ein Signal in die richtige Richtung. Einen angemesseneren Ausgleich versprechen wir uns von den geplanten höheren Zuschüssen, Freibeträgen und Darlehenserlassen.
Krisenfestes Handwerk
Gerade in Krisenzeiten, wie wir sie aktuell auch erleben, erweist sich das Handwerk als Fels in der Brandung, als Garant für sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze, als systemrelevant und krisensicher. Der Meisterbrief ist auch in dieser Hinsicht mehr als ein Qualitätssiegel.
Kursangebot der Kreishandwerkerschaft
Die Kreishandwerkerschaft Biberach bietet laufend Meistervorbereitungskurse an. Ein Service, der sehr gut angenommen wird. Wir versprechen uns von der Prämie auch einen neuen Impuls und freuen uns darauf, den Nachwuchs mit unseren Kurs-Angeboten kreishandwerkerschaft-bc.de/ zu unterstützen.
„Die Prämie ist auch das Ergebnis von guter Lobbyarbeit für das Handwerk. Die schafft man nur miteinander in einer starken Gemeinschaft. Und wir dürfen nicht müde werden, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks immer wieder hervorzuheben.“
Fabian Bacher
Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Biberach
Die Prämie kann ab sofort über die Website der Handwerkskammer Ulm www.hwk-ulm.de/meisterpraemie/ beantragt werden.